Stiftung Kulturförderung
Stiftung

Historie

Die Stiftung Kulturförderung wurde 1985 vom Münchner Verleger Roland Wolf gegründet. Die Rolle der Stifterin übernahm das seinerzeitige Unternehmen IFK – Privatinstitut für Kultur, Sport und Natur Verlag AG, München. Die Stifterin verlegte, produzierte und vertrieb hochwertige Sport-, Kultur- und Naturbände, die nicht über den Buchhandel, sondern über Handelsvertreterinnen unmittelbar an Unternehmen, Mittelständische Unternehmen, Gewerbetreibende und freiberuflich Tätige vertrieben wurden. Aus dem zu erwirtschaftenden Gewinn wurde der jährlich zu vergebende Deutsche Kulturpreis in Höhe von jährlich DM 100.000,-- finanziert. Solange das satzungsmäßig bestimmte Grundstockvermögen nicht einbezahlt war, war die Stifterin verpflichtet, der Stiftung das jährliche Preisgeld von DM 100.000,-- zur Verfügung zu stellen und den Aufbau des Grundstockvermögens mit einem Betrag von jährlich DM 50.000,-- zu gewährleisten.

Der Verleger Roland Wolf war ein kreativer und sehr erfolgreicher Unternehmer, dessen Leitsatz war, neben der unternehmerischen Tätigkeit stets auch dem Gemeinwohl verpflichtet zu sein. So gründete er zu Beginn der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts das spätere Deutsche Kinderhilfswerk, das er über die heute noch bestehenden durchsichtigen Spendenhäuschen finanzierte. Ziel des Kinderhilfswerkes war es, einen „goldenen Plan“ für Kinder zu entwickeln und politisch durchzusetzen. Das Deutsche Kinderhilfswerk war und ist bundesweit tätig und hat einen Freiraum für Kinder geschaffen.

Mit der Gründung der Stiftung Kulturförderung sollte nach Vorstellung des Gründers ein „Deutscher Nobelpreis der Kultur und Natur“ errichtet werden, dessen Ausstattung für besondere Leistungen oder besondere Initiativen vergeben werden sollte. Es war der Verdienst von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Engelhardt, dem Präsidenten der Bayerischen Naturwissenschaftlichen Sammlungen und Präsident der bundesweiten Einrichtung Deutscher Naturschutzring, die Stiftung dahingehend zu lenken, dass der in der Regel jährlich zu vergebende Deutsche Kulturpreis in einem Jahr in Richtung Kultur und im anderen Jahr in Richtung Natur vergeben wird. Die Stifterin hat in dem ersten Zeitraum der Stiftungsaktivitäten der Stiftung einen Betrag von deutlich über DM 1 Million zur Vergabe an die Preisträger zur Verfügung gestellt.

Der 1. Vorsitzende der Stiftung war der Münchner Rechtsanwalt Eduard Graf von Westphalen, der 1987 durch den noch heute amtierenden Vorsitzenden, RA Dr. Klaus P. Arnold, abgelöst wurde.

Die heutigen Mitglieder der Stiftungsgremien (Vorstand, Kuratorium, Wissenschaftlicher Rat) sind gesondert aufgeführt. Hinzuweisen ist, dass dem Kuratorium bislang z.B. Frau Dr. Julia Dingwort-Nusseck (seinerzeitige Präsidentin der norddeutschen Landesbank), Freifrau Annette von Aretin, Prof. Dr. Michael Stürmer, Joachim Fest (ehemaliger Herausgeber der Frankfurt Allgemeinen Zeitung und Autor der Hitlerbiografie), Prof. Dr. August Everding (Staatsintendant in Bayern und Präsident der Schauspielakademie) angehörten.

Dem Wissenschaftlichen Rat gehörten bislang u.a. Prof. Hans Abich, Helmut Steininger (Bund Naturschutz Bayern e.V.), Prof. Dr. Wolfgang Engelhardt, Prof. Dr. W. Haber, Prof. Dr. G. Preuß und Prof. Dr. Wolfgang Wild an.

Der erste Deutsche Kulturpreis 1985 ging an die Heinz-Bosl-Stiftung München, der zweite Deutsche Kulturpreis 1986 an die Junge Deutsche Philharmonie Frankfurt. Die ersten Vergaben des Deutschen Kulturpreises sollten insbesondere der Förderung von musischen Einrichtungen für junge Leute gelten. Der erste Deutsche Kulturpreis in Richtung Natur wurde Herrn Adalberto Eberhard, Präsident der Fundacao Eco Tropica, Brasilien, für seinen Kampf zur Erhaltung der tropischen Regenwälder in Brasilien überreicht. Als Sachspende kam noch ein von einem österreichischen Ableger der Bayerischen Motorenwerke AG zur Verfügung gestellter Motor für das in Brasilien lebensnotwendige Kleinflugzeug zum Zwecke der Observierung von Landschaften hinzu. Ab 1988, dem Jahr, in dem der Deutsche Kulturpreis an die Chorgemeinschaft Neubeuern unter der Leitung von Enoch Freiherr zu Guttenberg gegeben wurde, wurde erstmalig ein nicht dotierter Ehrenpreis des Deutschen Kulturpreises vergeben, der an den berühmten Fotografen Erwin Fieger ging. Im Hinblick auf die bislang vergebenen Preise verweisen wir auf die Aufstellung über bisher vergebene Preise. Neben so herausragenden Trägern des Deutschen Kulturpreises wie Ihre königliche Hoheit, Königin Silvia von Schweden, sowie dem weltweit bekannten Künstler Sir Peter Ustinov, konnte der Deutsche Kulturpreis an hoch verdiente Naturbewahrer wie Dipl.-Ing. Florian Meusel und als Initialzündung für den Aufbau und Einrichtung eines Nationalparkprojektes Unteres Odertal gegeben werden. Die Tätigkeit der Stiftung bis zum Jahr 1996 führte zu einem bundesweit anerkannt guten Ruf der Stiftung; die Vergabe des Deutschen Kulturpreises und des dazu gehörenden Ehrenpreises erfolgte jeweils unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bundeskanzlers und des Bayerischen Ministerpräsidenten. Laudatorin der Vergabe des Deutschen Kulturpreises 1996 an Herrn Prof. Dr. Wolfgang Engelhardt war die seinerzeitige Bundesumweltministerin und heutige Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.

Neben der Vergabe des Deutschen Kulturpreises wurden insbesondere in den Anfangsjahren der Stiftung noch regionale Einrichtungen separat gefördert.

Nach 1996 konnte kein Deutscher Kulturpreis mehr vergeben werden, da die Stifterin auf Grund wirtschaftlicher Probleme weggefallen war, und die Stiftung über einen längeren Zeitraum hinweg verwendbare Mittel ansammeln musste (Erträgnisse aus dem Grundstockvermögen), um wieder über ausreichendes Kapital zu verfügen. Dieses Ziel war 2007/2008 erreicht; zu diesem Zeitpunkt wurden die Stiftungsgremien neu berufen bzw. bestätigt; die Stiftung nahm insbesondere mit der Gremiensitzung am 31.01.2009 ihre Arbeit wieder auf. Nachdem die Stiftungsgremien am 05.09.2009 den Preisträger des Deutschen Kulturpreises 2009 und den Träger des Ehrenpreises zum Deutschen Kulturpreis bestimmt haben, wird dieser Deutsche Kulturpreis im Frühjahr 2010 vergeben werden. Die Stiftung wird ihre seinerzeit erarbeitete Rolle im kulturellen Leben einschließlich dem Schutz der Natur sich wieder zu erarbeiten wissen.